In einer kalten, nebligen Morgenstunde stand Paul einsam am Bahnhof. Seine grauen Augen verloren sich in der Ferne, während er gedankenverloren den vorbeirauschenden Zügen zusah. Ein leichter Wind strich durch seine wirren Haare, die von Jahren des Kummers und der Einsamkeit gezeichnet waren.
Paul war ein Mann der Routine. Jeden Morgen begann er seinen Tag mit einem Besuch am Bahnhof, um den Pendlerzug in die Stadt zu nehmen, obwohl er längst keinen Job mehr hatte, der nach ihm rief. Bevor er einstieg vergaß er nie, den Bildschirm des Fahrscheinautomaten beharrlich mit einem Taschentuch zu polieren. Es war, als ob er einem unsichtbaren Rhythmus folgte, einer Melodie, die nur er hören konnte.
Die Leute, die an ihm vorbeieilten, betrachteten ihn mit einem Hauch von Mitleid oder Ignoranz. Sie sahen einen seltsamen alten Mann, der einen unnötigen Akt der Reinigung vollzog. Doch für Paul war es mehr als das.
In seinem Herzen trug er den Verlust seiner geliebten Frau, die vor Jahren gegangen war. Sie hatte immer gesagt, dass ein saubere Flächen für Klarheit und Ordnung im Leben stand. Und so hatte er es sich zur Gewohnheit gemacht, diesen kleinen Akt der Reinigung zu wiederholen, wie ein Tribut an ihre Erinnerung.
Als der Zug einfuhr, stieg Paul ein und suchte sich einen Platz am Fenster. Der Zug setzte sich in Bewegung, und während die Landschaft an ihm vorbeizog, dachte er an die Vergangenheit, an die verlorenen Zeiten und an die Liebe, die er vermisste.
An der nächsten Station stieg Paul aus und wiederholte den Vorgang mit einem frischen Taschentuch. Für die Welt mochte es ein obskurer Akt sein, aber für ihn war es ein kleiner Moment der Verbundenheit mit seiner Vergangenheit und ein Zeichen seiner unendlichen Liebe.
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