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Waldbaden IV

Der Mann hatte eine Entscheidung getroffen, die sein Leben verändern sollte. Nach Jahrzehnten in der IT-Branche, wo er sich oft wie ein kleines Rädchen in einem riesigen, bedeutungslosen Getriebe fühlte, hatte er beschlossen, das hektische Stadtleben hinter sich zu lassen. Stattdessen hatte er sein Hab und Gut in der überfüllten Stadt verkauft und alles Geld in einen alten Bauernhof in Svealand investiert, um jenen wieder zum Leben zu erwecken. Heute suchte er erneut den Rat des Waldes, um seine Gedanken zu ordnen und Klarheit über seine Entscheidung zu gewinnen.

Er wanderte tief in den Wald hinein, bis er zu einer vertrauten Lichtung kam. Die Vögel sangen, und das sanfte Rauschen der Blätter begrüßte ihn. Er setzte sich auf den moosbewachsenen Stein und schloss die Augen, um die beruhigende Atmosphäre auf sich wirken zu lassen.

„Willkommen zurück, mein Freund,“ sagte eine tiefe, beruhigende Stimme. „Was beschäftigt dich heute?“

Der Mann öffnete die Augen und lächelte. „Ich habe eine große Entscheidung getroffen, alter Freund,“ begann er. „Ich werde mich sukzessive von meinem Job in der IT-Branche verabschieden und den alten Bauernhof nach und nach wieder zum Leben erwecken. Aber ich frage mich, ob ich den richtigen Weg gehe.“

Der Wald schien einen Moment nachzudenken, bevor er antwortete. „Das ist eine bedeutende Entscheidung. Warum hast du dich dafür entschieden, die Welt der Computer zu verlassen?“

Der Mann seufzte. „Die Arbeit in der IT fühlte sich so unsinnig an. Stunden um Stunden vor einem Bildschirm, endlose Meetings und das ständige Gefühl, dass das, was ich tue, keinen wirklichen Unterschied macht. Aber auf dem Bauernhof… dort sehe ich die Früchte meiner Arbeit direkt vor mir. Es ist ein einfacheres und härteres Leben, aber es fühlt sich bedeutungsvoller an.“

„Die Arbeit auf dem Land hat eine besondere Art von Erfüllung,“ sagte der Wald sanft. „Du siehst das Leben, das du nährst, und die Erde, die du pflegst, gibt dir etwas zurück. Es ist eine direkte Verbindung zur Natur und zum Kreislauf des Lebens.“

„Genau das ist es,“ sagte der Mann. „Ich möchte etwas Greifbares tun, etwas, das wirklich zählt. Ich möchte das Land bestellen, Tiere aufziehen und vielleicht sogar anderen beibringen, wie man nachhaltig und im Einklang mit der Natur lebt. Ganz ohne Ideologie und Hirngespinste sondern so, wie es unsere Vorfahren taten.“

„Das klingt nach einer sinnstiftenden Aufgabe,“ sagte der Wald. „Die Natur lehrt uns Geduld, Fürsorge und den Wert harter Arbeit. Was du tust, hat einen direkten Einfluss auf dein Leben und das Leben derer um dich herum.“

Der Mann nickte nachdenklich. „In meinem Job habe ich oft das Gefühl, dass meine Arbeit keinen bleibenden Wert hat. Aber auf dem Bauernhof kann ich etwas aufbauen, das Bestand hat und das Leben anderer bereichert.“

„Der Wert deiner Arbeit wird nicht nur durch die unmittelbaren Ergebnisse gemessen,“ sagte der Wald. „Es geht auch darum, wie du dich dabei fühlst und welchen Beitrag du zur Gemeinschaft leistest. Auf dem Bauernhof wirst du die Früchte deiner Arbeit sehen und spüren, wie sie das Leben um dich herum verändert.“

„Ich glaube, ich habe die richtige Entscheidung getroffen,“ sagte der Mann leise. „Es wird nicht einfach sein, aber ich fühle, dass es das Richtige ist.“

„Die Natur belohnt diejenigen, die mit ihr im Einklang arbeiten,“ sagte der Wald. Du wirst Herausforderungen begegnen, aber auch große Erfüllung finden. Und denk daran, dass du nicht allein bist. Die Sippe und die Natur sind immer da, um dich zu unterstützen.“

Der Mann stand auf und blickte sich um, die Sonnenstrahlen brachen durch die Blätter und tauchten die Lichtung in ein warmes, goldenes Licht. „Danke, mein Freund. Deine Weisheit hat mir geholfen, meine Entscheidung zu festigen.“

„Gehe mit Mut und Zuversicht,“ flüsterte der Wald. „Und erinnere dich daran, dass du immer hierher zurückkehren kannst, wenn du Rat und Trost brauchst.“

Mit einem neuen Gefühl der Entschlossenheit verließ der die Lichtung und machte sich auf den Weg zurück zu seinem Bauernhof. Der Wald hatte ihm Klarheit und Frieden gegeben. Während er die vertrauten Pfade entlangging, wusste er, dass er einen bedeutungsvollen Weg eingeschlagen hatte – einen Weg, der ihm nicht nur persönliche Erfüllung, sondern auch einen positiven Einfluss auf die Welt um ihn herum bringen würde.

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