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Die unterlegene Minderheit

Sie waren keine Querulanten, keine Tunnelblick-Spinner – sie waren Menschen, die freiwillig auf ein Mittel verzichteten, das für sie nicht stimmig war. Doch Politik, Bevölkerung und Mainstream machte sie zu Feinden: „Impfgegner sind der Blinddarm der Gesellschaft“ , häuften sich die Stimmen – Joachim Gauck, Janosch Damen, Karl Lauterbach, Jens Spahn, Jan Böhmermann, Udo Lindenberg, Sarah Bosetti und eben auch Nikolaus Blome – sie alle verunglimpften jene, die einfach nur Nein gesagt hatten, ungeachtet persönlicher Gründe. Wer jetzt so pauschal schreibt, wie Blome, schichtet Gülle auf protestierende Menschen, die für ihre Grundrechte eintraten und macht aus jedem Andersdenkenden einen vogelfreien.

In TV‑Studios und Zeitungsseiten suchte man die Schuldigen. Polit-Prominenz von Olaf Scholz bis Helge Braun forderte Sanktionen: Zwang hier, Rechteentzug dort – und alle nickten. Und als Helge Fuhst von der ARD im Nachgang eingeräumte, man habe die Debatte „zu lange“ in Panikmodus geführt, blieb das Eingeständnis halbherzig – ohne zu reflektieren, was das für die Ungeimpften bedeutete: Ausgrenzung, Hass und Hetze.

Der Virologe Hendrik Streeck sprach später gar von Mechanismen, die Menschen zu Feindbildern machten. Sozialer Automatismus, der Sündenböcke hervorbringt ist das Kennzeichen von Autokratien. Aber wer hört schon einen Mahner, wenn der Boden bröckelt?

Und die Medien? Sie hämmerten in Schlagzeilen wie Hammerschläge auf Amboss – „Pandemie der Ungeimpften“ war ihr Lieblingsschlagwort, ungeachtet dessen, dass selbst RKI-Protokolle zeigte, wie unpräzise das war. Die ganze Republik sollte mir dem Finger auf die Abweichler zeigen. Die Hetze lief auf Vollgas – wer anders dachte, war für das Publikum moralisch verdächtig oder gar Feind.

Diese Kommission aber soll aufarbeiten. Die Frage ist: Wessen Stimmen werden gezählt? Es geht nicht nur um Experten, Journalisten, Politiker, sprich um die Täter – sondern um jene, die auf der Straße standen, verfolgt, verklagt, heimgesucht, verachtet und beschimpft. Die, die im Alltag ausgegrenzt wurden, weil sie nicht mitmarschierten und voller Absicht und Boshaftigkeit für die Probleme aller verantwortlich gemacht wurden.

Wahre Aufarbeitung beinhaltet auch Reue: Reue der Medien für ihren Durst nach Skandalen, Reue und Konsequenzen der Politik für ihre Schnellschüsse gegen Grundrechte, Reue der Mehrheitsgesellschaft für ihr Versagen, Empathie zu zeigen. Alles Andere ist Selbstbetrug. Wer sich positioniert, darf nicht schweigen, wenn Andersdenkende zu Feinden der Freiheit erklärt wurden.

Und wenn sich einer der größten Hetzer heute hinstellt und medienwirksam von einer unterlegen Minderheit von 20 Millionen Bürgern spricht, weiß man, wie die Aufarbeitung der dunkelsten Zeit der Bundesrepublik in selbiger ablaufen wird. Nämlich gar nicht.

Möge die unterlegene Minderheit mit dem Finger auf die Täter zeigen!

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