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Olaf, den gamle svensken

Olaf, der alte Schwede

Um möglichst viele Informationen zu sammeln, die unser neues Leben in Schweden betreffen, bin ich in recht vielen Telegram-Gruppen, die sich mit allerlei Themen auseinandersetzen. Sei es die Behördengänge, Handwerksthemen, Landwirtschaft oder generell Netzwerke. In ein paar dieser Kanäle bin ich auf jemanden getroffen, der sich „Alter Schwede“ nennt und immer wieder gute Ansätze, Hilfestellungen und Informationen an die Gruppen bereitstellt. Scheinbar lebt er schon ein paar Jahre in Schweden. Wie sich in einem unserer Gespräche herausstellte, lebt er auch in Borgvik und lud mich sofort zu sich ein. 

Gesagt getan. Nach Feierabend die dicke Jacke angezogen und zwanzig Minuten durch die dunkle Nacht ans andere Ende des Dorfes gewandert. Die eisige Luft kneift im Gesicht und der Blick schweift über einen phänomenalen Sternenhimmel ohne den Lichtschmutz der Großstädte. Im Hintergrund singt das Eis sein schaurig schönes Lied, daran kann ich mich auch nach einer Woche hier nicht satt hören.

Beim alten Schweden angekommen, stellt er sich als Olaf vor und lädt mich in sein Haus. Was für eine Augenweide! Es wurde von einem Norweger gebaut, der es wundervoll rustikal mit freiliegenden, von Rinde befreiten Stämmen gestaltet hat. Sofort führt man sich hier heimelig. Wir sitzen in einem Erker mit Blick auf seinen Garten und reden über Gott und die Welt, seine und meine Beweggründe, nach Schweden zu gehen und stellen fest, dass wir sehr viele Gemeinsamkeiten haben. Ähnliche politische Ansichten, Freude an klassischer Musik, die Hingabe zu Kräutern und deren Heilkräften, die Geschichte der Deutschen. Es ist ein kurzweiliger Abend und er endet viel zu früh. Ich habe das Gefühl, hier wird ein intensiverer Kontakt entstehen.

Ich mag ihn schon jetzt, den alten Schweden.

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