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Glück gehabt – Neujahrsgedanken

Gestern morgen schrieb mir eine gute Freundin ein paar sehr nette Worte zum neuen Jahr:

„Alles Gute, Gesundheit, wesentlich mehr Glück, Zufriedenheit und inneren Frieden wünsche ich Dir und Deiner Familie von ganzem Herzen.“

Das hat mich gefreut und mir das Herz erwärmt. Ich kenne sie nun schon das fünfte Jahr und sie ist mir mit ihrer warmen, herzlichen Art sehr ans Herz gewachsen. Sie hat mich über Maß bei meinen persönlichen Erfahrungen mit der Willkür staatlicher Stellen unterstützt und stand mir beiseite. Eine Frau, die selbst schon oft den Widrigkeiten dieses Alltags entgegenstehen musste und immer noch gesund, wohlbehalten und pfiffig den Herausforderungen dieses Systems trotzt.

Und ihre Worte „wesentlich mehr Glück“ brachte mich zum Nachdenken. Brauchte ich mehr Glück? Hatte es den Anschein? Es mag ob meiner Äußerungen und Denkanstöße in Unterhaltungen durchaus den Anschein haben, dass ich nicht glücklich wäre – kein Wunder, wenn man distanziert auf diese 541.000 km² gequirlte Scheiße hinunterblickt. Wer ist denn glücklich? Ich halte diese Freundin beispielsweise für sehr glücklich. Wer so aufrecht durchs Leben geht, kann gar nicht unglücklich sein. Das bedarf Rückgrat, Integrität, Moral, Sittlichkeit. Solche Menschen sind mir tausend Mal lieber als die zahlreichen Heuchler des Alltags. Und man ist von jenen tagtäglich umgeben. In Massen. Unzählbar.

Was ist denn nun meine Definition von Glück?

Ich habe das Glück einer Familie, die mir auch in Widrigkeiten des Lebens den Rücken stärkt und mich bedingungslos liebt. Zwei integre Kinder, die selbstbewusst und wissbegierig dem Leben entgegentreten, hinterfragen und erhobenen Hauptes ihre Lektionen vom Lebensalltag entgegennehmen und eine Frau, die stark, humorvoll und tatkräftig an meiner Seite streitet. Bin ich unglücklich? Mitnichten. Wie könnte ich?

Ginge „mehr“ Glück?

Glück ist relativ. Ich bin unzufrieden mit der Masse dieses einst so stolzen und schaffensreichen Volkes. Sie widert mich an. So sehr, dass ich oft denke „Hütte, umgeben von viel Wald, abgeschnitten von der Gemeinschaft, das wär’s!“. Ohne den Luxus – der wie die alten Römer schon wussten, Verschwendung bedeutet. Hauptsache fernab der „Zivilisation“. Solange meine Familie dabei wäre, wäre ich glücklich. So einfach ist die Sache.

Das ist so viel mehr wert als alles erkaufte „Glück“ was die ja scheinbar sehr erfolgreiche Propaganda des globalen Wirtschafts- und Geldsystems als so nötig suggeriert.  So ein systemisch bedingtes grenzenloses Wachstum muss ja schließlich erwirtschaftet werden. Bis zum bitteren Ende, nicht wahr? Ist diesmal der Zeitpunkt gekommen, das aktuelle Finanzsystem komplett abzureißen oder wird noch eine weitere Raubperiode gestartet? Es bleibt spannend in der Welt von Fiatgeld und Zinseszins. Wir werden es noch erfahren und unsere Kinder und Kindeskinder werden die Zeche zahlen.

Aus diesem Grund ist es für mich so wichtig, solche Menschen wie meine erwähnte Freundin zu kennen. Menschen, die noch scheinbar altmodische Tugenden vertreten und deshalb nicht mehr state-of-the-art der heutigen Gesellschaft sind. Dies wird ja nunmehr seit 30 Jahren auch diesseits der Elbe fleißig zerstört und abtrainiert.

Es tritt immer mehr zu Tage, dass der aktuellen „Gesellschafts“form schon längst der Stecker gezogen wurde. Der Finanz ja schon etwas länger, schließlich müssen große Umbrüche ins Rollen gebracht werden, nicht wahr? Und doch verhallen die meisten Warnungen von Menschen, die sich wirklich informieren und nicht dumpfe Nachrichtenkonsumenten sind, als ausgeprägte Kassandrarufe.

Eine so extreme kognitive Dissonanz habe ich nicht für möglich gehalten.

All die Überlieferungen der letzten 2000 Jahre der Weltgeschichte, so sehr sie auch verfälscht seien mögen, verkünden den gleichen Tenor. Spätrömische Dekadenz war immer die letzte Stufe vor dem spektakulären Exodus großer Zivilisationen. Und immer noch hat der Mensch es nicht gerafft und tappt wieder und wieder in die gleiche Falle und lernt nicht dazu. Das ist offenbar die Tragik der menschlichen Zivilisation – der Prometheusfelsen einer tragisch-traurigen Spezies, die sich selbst als die Schöpfung der Krone ansieht.

Kassandra scheint ihre Nachkommen weit über die Welt verteilt zu haben – jene, die sich von Propaganda und Konsum nicht blenden lassen, die mahnen und zum Denken anregen, wenn der Gegenüber ein offenes Ohr und halbwegs Grips hinter den Frontallappen hat. Und auch heute werden sie schief angesehen, belächelt oder gar geächtet. Die Masse der Herde rennt halt immer den am lautesten Blökenden hinterher, nicht den nachdenklichen. Amen.

Entsetzt bin ich. Schockiert nicht ganz so – da vorhersehbar. Aber unglücklich? Keineswegs. Ich habe meinen Fels gefunden und oh Wunder, er ist dort, wo er hingehört. Er umgibt mich. Mein Fels und Hort von Glückseligkeit sind Familie, Freunde und Mitstreiter. Alle sind auf relativ engem Raum vereint.

Selbst angesichts der überbordenden Betrügereien und Wegelagereien der Ganoven, ihrer Rechtsbrüche und Lügen, ihres erstarkenden Faschismus‘, des neu erwachten Denunziantentums, der weltweit offensichtlichen Angriffe auf Völkerrecht, Sittlichkeit, Menschlichkeit und Souveränität, der sinnlosen Vergewaltigung der Natur, des Gemetzels unter Völkern und Psychopathen bin ich glücklich. Weil ich nicht der einzige bin, der das so sieht. Weil es immer noch viele Menschen gibt, die sich all das anders vorstellen können, die Sehnsüchte haben, die nichts mit kaufbaren Gütern oder Nachteil eines Anderen gemein haben und die Werte weitergeben, welche völlig konträr zum aktuell vermittelten Wissen stehen – Odin sei Dank.

Doch bis diese Samen Früchte tragen, werden Dummheit und Ignoranz der Massen obsiegen über Sittlichkeit und Moral. Ein zu Duckmäusern, Ja-Sagern, Genderern, Schwafelwissenschaftlern und selbsternannten Experten verkommenes Grundheer als Kanonenfutter zur Unterhaltung der obersten Dummschwätzer. Man hat hier längst den Stecker gezogen, nur begreift es die dumpfe Masse nicht. Es wird sich wieder einmal erst ausgiebig auf der Horizontalen dezimieren. Und somit dem oberen Lager einen weiteren Vorteil verschaffen. Alle rennen, um den Dieb zu halten, während der Rufer sich tränenlachend die prall gefüllten Taschen zuhält.

Der radikale Umbruch steht systemisch bedingt bevor. Ob heute, morgen, nächsten Monat, nächstes Jahr ist dabei irrelevant, ob es schnell oder schleppend voran geht, ebenso. Es ist keine Frage des ob…

Es bleibt zu hoffen, dass die von uns gesetzten Samen gut in verbrannter Erde gedeihen und ein neues Kapitel des Homo Prometheusis aufschlagen. Wir werden das nicht mehr erleben und stattdessen mit all dieser Dekadenz und Ignoranz der Massen untergehen. Aber wenigstens Rücken an Rücken mit Familie, Freunden, Mitstreitern und einer Handvoll kräftiger, hochwertiger Samen. Mehr bedarf es meiner Meinung nach nicht, um glücklich zu sein. Oder wie es meine Freundin so treffend beschreibt:

„Drum lass uns die verbleibende Zeit so gestalten, dass wir uns mit den Menschen umgeben, die uns guttun.“

Ich würde sogar noch weitergehen: Lass uns mit den uns umgebenden Menschen das Richtige tun – so wie wir es schon instinktiv die ganze Zeit tun. Selbstlos, uneigennützig und aufrichtig und voller Zuversicht – glücklich.

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